Ausländische Fachkräfte im Handwerk weiterhin auf Wachstumskurs
Wirtschaft -
Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren rund 112.000 Personen ohne deutschen Pass in Handwerksberufen sozialversicherungspflichtig oder geringfügig beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 23 Prozent – deutlich mehr als in der Gesamtwirtschaft, wo der Ausländeranteil bei 19 Prozent lag. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl ausländischer Beschäftigter im Handwerk um 1,5 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sank die Gesamtzahl aller Beschäftigten in Handwerksberufen um 1,1 Prozent. Auch in der Gesamtwirtschaft war ein Zuwachs bei den ausländischen Beschäftigten zu verzeichnen – bei gleichbleibender Gesamtbeschäftigung stieg ihre Zahl um drei Prozent.
Die Gruppe der ausländischen Fachkräfte im Handwerk ist breit aufgestellt. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) stammt aus EU-Mitgliedstaaten. Besonders stark vertreten sind Personen aus Rumänien (11.600) und Italien (9.800). Weitere 38.000 Beschäftigte kamen aus europäischen Nicht-EU-Staaten, darunter viele aus der Ukraine. Ihre Zahl wuchs von 2.200 auf 3.400 – ein Anstieg um 56 Prozent. Beschäftigte aus asiatischen Ländern machen mit rund 12.000 ebenfalls einen nennenswerten Teil aus. Darüber hinaus arbeiteten 3.600 Menschen mit afrikanischer und 800 mit amerikanischer Staatsangehörigkeit in Handwerksberufen. Aus Australien und Ozeanien wurden 20 Beschäftigte erfasst.
Rund 9.600 Beschäftigte in Handwerksberufen hatten die Staatsangehörigkeit eines der acht wichtigsten Asylzugangsstaaten – darunter Syrien, Afghanistan und Somalia. Ihr Anteil lag bei 1,9 Prozent und damit höher als in der Gesamtwirtschaft (1,5 Prozent). Der Anstieg fiel im Handwerk mit drei Prozent jedoch geringer aus als im Branchendurchschnitt, wo ein Zuwachs von acht Prozent verzeichnet wurde.
Besonders häufig sind ausländische Arbeitskräfte in Reinigungs- und Hochbauberufen beschäftigt. Zwölf Prozent der ausländischen Beschäftigten im Handwerk arbeiteten in der Reinigung – bei allen Beschäftigten lag der Anteil lediglich bei vier Prozent. Im Hochbau betrug der Anteil unter ausländischen Fachkräften acht Prozent, gegenüber fünf Prozent unter allen Beschäftigten. Unterrepräsentiert sind ausländische Kräfte hingegen in den Bereichen Mechatronik und Elektrik. Hier lag ihr Anteil bei 15 Prozent – gegenüber 21 Prozent in der Gesamtbeschäftigtenstruktur.
Die Auswertung bezieht sich auf Personen, die einen Handwerksberuf ausüben – unabhängig davon, ob sie in einem Handwerksbetrieb oder in einem anderen Wirtschaftsbereich beschäftigt sind. Kaufmännische Berufe sowie Un- und Angelernte sind nicht enthalten. Auszubildende in Handwerksberufen wurden berücksichtigt.