Baden-Württemberg fördert Meister
Fortbildung im Handwerk -
"Wir sind erfreut über die anhaltend hohe Nachfrage nach der Meisterprämie, was unterstreicht, wie wichtig diese Unterstützung ist“, betont Rainer Reichhold, Präsident von Handwerk BW. „Die Gesamtsumme von über vier Millionen Euro ist eine gute Investition des Wirtschaftsministeriums in die berufliche Weiterbildung. Perspektivisch müssen wir aber auch hier die Preissteigerungen berücksichtigen, die vor der Fort- und Weiterbildung nicht Halt machen. Die Kosten für qualitativ hochwertige Meisterstücke, die oft mit teurer Materialbeschaffung verbunden sind, sollten junge Handwerker nicht dazu zwingen, Schulden aufzunehmen. Daher wird eine Anpassung der Meisterprämie an die aktuellen Marktbedingungen unerlässlich sein“, so Reichhold weiter.
Seit Juli 2020 können frisch gebackene Handwerksmeister in Baden-Württemberg eine Meisterprämie in Höhe von 1.500 Euro beantragen. Dieser Bonus ist ein wichtiger Baustein in der Aufstiegsfortbildung, um den Fachkräftebedarf in Baden-Württemberg zu begegnen. Er steht jedoch zunehmend im Wettbewerb mit höheren Prämien der umliegenden Bundesländer.
„Wir sehen in einzelnen Gewerken sehr positive Entwicklungen seit der Einführung der Meisterprämie. Beispielsweise konnten wir im Konditorenhandwerk einen Zuwachs von über 60 Prozent verzeichnen, aber auch im Schreinerhandwerk hat die Zahl der abgerufenen Meisterprämien mit über 50 Prozent stark zugelegt. Auch in vielen weiteren Berufsbildern sind die Zahlen konstant und zeigen auf, wie wichtig die finanzielle Unterstützung ist. Gerade weil in den nächsten fünf Jahren rund 23.000 Betriebsübergaben zur Übergabe stehen. Hierfür suchen die Handwerksbetriebe im Land dringend Nachfolger mit handwerklichen und unternehmerischen Fähigkeiten, welche die Meisterausbildung vermittelt“, fügt Reichhold hinzu.