Betriebsgründungen steigen weiter an
Betriebsstatistik -
Die größten Zuwächse gab es, wie schon im ersten Halbjahr 2022, bei Gebäudereinigern (+497 Betriebe), Kosmetikern (+322 Betriebe) und Fotografen (+300 Betriebe), also in Berufen, die häufig in Soloselbstständigkeit oder im Nebenerwerb ausgeübt werden. Zudem waren die Zuwächse größer als im ersten Halbjahr 2022. Würde man diese drei Gewerke herausrechnen, wäre die Entwicklung des Betriebsbestands im gesamten Handwerk rückläufig (-0,5%).
Im zulassungspflichtigen Handwerk waren 92.196 Betriebe eingetragen, 551 weniger (-0,6%) als zu Jahresbeginn. Der Großteil des Rückgangs geht auf die 2020 in die Meisterpflicht zurückgeführten Berufe zurück, bei denen sich die Zugangszahlen auf sehr niedrigem Niveau bewegten. Beispielsweise sank die Zahl der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger seit Jahresbeginn um 247 Betriebe, die Zahl der Raumausstatter um 107. Bei den vor 2020 zulassungspflichtigen Berufen ging die Zahl der Betriebe um 155 auf 79.193 (-0,1%) zurück. Das stärkste Wachstum im zulassungspflichtigen Handwerk verzeichneten die Elektrotechniker. Die Zahl der Betriebe stieg um 162 auf 8.993. Schon im letzten ersten Halbjahr gab es in diesem Beruf ein starkes Wachstum, das jedoch zum Teil auch auf Nebenerwerb oder Spezialtätigkeiten zurückgehen könnte. Ebenso gab es kleinere nennenswerte Zuwächse bei den Zimmerern (+32), im Straßenbau, (+15), bei den Zweiradmechanikern (+19) bei Fleischern (+14) und Friseuren (+16). Demgegenüber ging bei den Kraftfahrzeugmechanikern mit einem Minus von 42 Betrieben die Zahl der Betriebe recht deutlich zurück. Auch die Zahl der Tischler (-51) und der Maler und Lackierer (-63) sank im ersten Halbjahr 2023. Dort setzte sich die sinkende Tendenz der letzten ersten Halbjahre fort.
Im zulassungsfreien Handwerk stieg der Bestand um 1.199 (+6,3%) auf 33.913 Betriebe. Neben den drei stark wachsenden Betrieben (Gebäudereiniger, Fotografen, Kosmetiker) gab es jedoch kaum Bewegung.
Im handwerksähnlichen Gewerbe gab es ein kleines Betriebsplus von 0,6 Prozent. Dort waren 15.567 Betriebe eingetragen (+64). Der starke Zuwachs im handwerksähnlichen Ausbaugewerbe im Zuge der Wiedereinführung der Meisterpflicht in den ehemals zulassungsfreien Ausbauhandwerken schwächte sich ab. Dennoch gab es die größten Zuwächse in den Ausbauberufen Bodenleger (+72) und Kabelverleger (+31).