Entgegengesetzte Entwicklungen im Handwerk
Umsatz und Beschäftigung im 1. Quartal 2024 -
Die sieben Handwerksgruppen entwickelten sich dabei analog zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage in zwei unterschiedliche Richtungen. Das Kfz-Gewerbe, das Nahrungsmittel- und Gesundheitshandwerk sowie die personenbezogenen Dienstleistungsbetriebe konnten ihre Umsätze steigern. Das Kfz-Gewerbe legte um 5,8 Prozent zu, was auf eine bessere Fahrzeugverfügbarkeit und einen Anstieg bei den Neuzulassungen zurückzuführen ist. Das Nahrungsmittel- und Gesundheitshandwerk verzeichnete ein Umsatzplus von 2,9 beziehungsweise 2,7 Prozent, da die nachlassende Inflation die Kauflaune der Konsumenten stärkte. Auch die personenbezogenen Dienstleistungsbetriebe steigerten ihre Umsätze leicht um 0,7 Prozent.
Dagegen mussten das Bauhauptgewerbe, das Ausbaugewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf teils deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen. Die Baukrise, insbesondere die Probleme im Wohnungsbau, sowie die Schwäche der Industrie hinterließen ihre Spuren. So sanken die Umsätze im Bereich der Handwerke für den gewerblichen Bedarf um 6,5 Prozent, im Ausbaugewerbe um 6,1 Prozent und im Bauhauptgewerbe um 5,8 Prozent.
Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt schnitt das Handwerk in Baden-Württemberg schlechter ab. Bundesweit betrug der Rückgang im zulassungspflichtigen Handwerk nur 1,6 Prozent. Besonders das Ausbaugewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf lagen mit -4,8 Prozent und -5,9 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Auch die Beschäftigtenzahlen im zulassungspflichtigen Handwerk in Baden-Württemberg gingen um 1,4 Prozent zurück, leicht mehr als der bundesweite Rückgang von 1,3 Prozent. Alle Handwerksgruppen verzeichneten dabei ein negatives Ergebnis. Trotz der konjunkturellen Schwäche ist davon auszugehen, dass ein großer Teil der Rückgänge auf Fachkräfteengpässe zurückzuführen ist. Für das gesamte Jahr 2024 prognostiziert HANDWERK BW derzeit ein Umsatzplus von einem Prozent.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Statistischen Landesamtes unter: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.