Handwerk BW hofft auf Maßnahmen gegen den „Abstieg“ des Landes

Für die baden-württembergischen Landkreise zeigt die Studie, dass sie in den Kategorien Wirtschaft, Arbeit und Leben zwar noch auf hohem Niveau rangieren. Aber die Forscher warnen, dass diese Regionen nur noch von früherem Erfolg zehren. Es bedürfe neuer Initiativen, um die regionale Dynamik wieder zu beleben.

„Das Ranking ist ein sehr ernstzunehmender Warnschuss, der belegt, was viele seit Längerem spüren: Es ist höchste Zeit, dass in Baden-Württemberg wieder mehr Dynamik in der gesamten Fläche entsteht, durch Innovation, durch glaubwürdige Digitalisierung, durch echten Bürokratieabbau, durch massive Investitionen in den Wohnungsbau, in die Sicherung von Betrieben und Arbeitsplätzen durch gelingende Nachfolge“, so Rainer Reichhold, Präsident von Handwerk BW.

Das klare Bekenntnis zu Zukunftsinvestitionen im nächsten Landeshaushalt sei notwendig und begrüßenswert. Das Handwerk organisiert die strategische Erarbeitung von Zukunftsfähigkeit in seinem Wirtschaftszweig seit vielen Jahren erfolgreich mit dem Programm „Horizont Handwerk“, das somit weiterhin gut in die Pläne der Landesregierung passt. Es macht Handwerksbetriebe in Fragen des Personals, der Strategie, der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit fit für die Zukunft. Weiterhin bedarf es einer spürbaren Erhöhung der Investitionsmittel für Neubau, Modernisierung und Ausstattung überbetrieblicher Bildungsstätten, damit diese als Fachkräfteschmieden und Innovationszentren zukunftsfähig bleiben. Die Unterstützung für Nachfolger, um die Betriebe in der Fläche zu sichern, sei ebenso wichtig, so Reichhold.

Die von der grün-schwarzen Landesregierung geplanten Umschichtungen im Doppelhaushalt, die rund eine Milliarde Euro für zusätzliche Investitionen bereitstellen sollen, sind nur zu einem Viertel schon fest verplant, für das mehr als sinnvolle Sprachförderpaket in Kitas und Grundschulen. Dazu Reichhold weiter: „Mit der restlichen Dreiviertelmilliarde müssen wir die Grundlage dafür schaffen, aus Absteiger- wieder Aufsteigerregionen zu machen.“ Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) finden Sie hier.