Handwerk mit mehr Optimismus im Jahresendspurt – außer Bau

Konjunkturbericht -

Zum Jahresende blicken die meisten baden-württembergischen Handwerksbetriebe optimistischer auf die Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Lage – besonders im Nahrungsmittel- und Dienstleistungsbereich (zum Beispiel die Friseure). Im Bauhauptgewerbe jedoch wird die Stimmung zunehmend schlechter. Eine Verbände-Allianz, darunter auch Handwerk BW, forderte bereits Ende September ein „Krisengespräch Bau“ für Baden-Württemberg.

„Dass wieder mehr Handwerksbetriebe positiver in die Zukunft blicken, freut uns sehr. Große Sorgen bereitet uns allerdings die deutlich schlechtere Stimmung im Bauhauptgewerbe. Die Betriebe gehen bereits von Minusumsätzen aus und erwarten deshalb wenig Gutes vom Schlussquartal. Umso wichtiger ist deshalb, dass das geforderte ,Krisengespräch Bau‘ für Baden-Württemberg schleunigst stattfindet“, bewertet Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold den jüngsten Konjunkturbericht des Verbands.

Die Betriebe im Bauhauptgewerbe erwarten weiter sinkende Auftragseingänge sowie einen Rückgang der Zahl der Beschäftigten. War es im Vorjahr noch jeder fünfte Betrieb, sieht nun gut jeder Vierte eine deutliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage auf sich zukommen. Die sprunghaft gestiegenen Zinsen, die Verschärfung der energetischen Standards und auch die schlechte Kommunikation der Bundesregierung in Sachen Heizung würden nicht spurlos an den Baugewerken vorbeigehen, so Reichhold.

Betrachtet man das Landeshandwerk insgesamt, wurde das abgelaufene dritte Quartal leicht besser bewertet als ein Jahr zuvor. 63 Prozent der Befragten bezeichnen die Geschäftslage als „gut“ (Vorjahr: 59 Prozent). Im Nahrungsmittelhandwerk schätzte rund jeder zweite seine Lage als gut ein. Im Jahr 2022 war es hier nur jeder dritte Betrieb. Auch bewerteten rund zwei Drittel der Betriebe im Kfz-Gewerbe ihre Lage als gut, was rund 10 Prozent mehr sind als im Vorjahr.

Handwerk BW hat 1.500 Handwerksbetriebe aus Baden-Württemberg befragt. Den vollständigen Konjunkturbericht finden Sie hier.