Hoher Ausländeranteil in Handwerksberufen
Statistik -
Laut der Bundesagentur für Arbeit waren am 31.12.21 in Baden-Württemberg rund 105.000 sozialversicherungspflichtig oder geringfügig beschäftigte Ausländer/innen in Handwerksberufen tätig. Damit hatte jeder fünfte Beschäftigte im einem Handwerksberuf (20%) keinen deutschen Pass. In der Gesamtwirtschaft lang der Anteil bei nur 17,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten mit ausländischem Pass um zwei Prozent gestiegen, während die Zahl aller Beschäftigten in Handwerksberufen leicht rückläufig war.
Insgesamt arbeiteten im baden-württembergischen Handwerk Personen aus 146 Nationen - am häufigsten Türken (14.000 Personen), Italiener (11.000 Personen) und Rumänen (11.000 Personen). Gut die Hälfte (55%) aller Beschäftigten mit ausländischem Pass stammten aus der EU und insgesamt 85 Prozent aus einem europäischen Staat. Rund 10.000 Personen (10%) hatten eine Staatsbürgerschaft eines asiatischen Staates. Die größte Gruppe darunter waren Syrer (3.800 Personen). Rund 3.400 Beschäftigte hatten einen afrikanischen Pass (3%), darunter waren die 900 Beschäftigten mit gambischer Staatsangehörigkeit die größte Gruppe.
9.500 Personen hatten eine Staatsangehörigkeit aus den acht Asyl-Herkunftsstaaten (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien) plus Gambia, 400 einen ukrainischen Pass. Die Zahl der Personen aus den acht Herkunftsländern plus Gambia ist im Vorjahresvergleich um sechs Prozent gestiegen. Die Zahl der Ukrainer nahm um zwei Prozent zu, wobei beim Datenstand Dezember 2021 noch keine Auswirkungen des Krieges einbezogen sind.
Überproportional häufig waren ausländische Beschäftigte in den Bereichen Reinigung, Hochbau und Ausbau vertreten. Unter den ausländischen Beschäftigten waren zwölf Prozent in einem Reinigungsberuf tätig, unter allen Beschäftigten nur vier Prozent. Im Hochbau waren ebenso zwölf Prozent der Beschäftigten ohne deutschen Pass. Insgesamt arbeiteten knapp sechs Prozent der Beschäftigten in einem Hochbauberuf. In Ausbauberufen waren ebenso zwölf Prozent der Ausländer beschäftigt (alle Beschäftigten: 10%).