Jeder dritte Betrieb rechnet mit schlechtem Jahresstart
Konjunktur -
"Es geht um Perspektiven. Wir müssen zurückkehren zu einer berechenbaren, wachstumsorientierten, wirtschaftsfreundlicheren Politik. Selbst Betriebe, die derzeit noch gut zu tun haben, fragen sich angesichts der eingetrübten wirtschaftlichen Lage, der greifbaren Deindustrialisierung, der miesen Konsumstimmung und viel Bürokratie, wie lange sie sich das noch antun“, kommentiert Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold die Ergebnisse der Umfrage.
Zwar bewerteten 60 Prozent der Betriebe ihre wirtschaftliche Lage im letzten Quartal des Vorjahres als gut, während ein Viertel (29 %) sie als befriedigend einschätzte und jeder zehnte Betrieb (11 %) sich mit einer schlechten Geschäftslage konfrontiert sah. Doch nur 15 Prozent rechnen in den ersten Monaten 2024 mit einer Verbesserung. Weitere Belastungen dürfe es deshalb nicht geben, so Reichhold. Stattdessen sei es jetzt an der Zeit, spürbare Entlastungen für die Betriebe einzuleiten. Dies könnte beispielsweise die Reduzierung bürokratischer Hürden, die Wiedereinsetzung und Sicherung von Fördermitteln im Bereich Bau und Mobilität sowie klare Sparanstrengungen bei staatlichen Ausgaben umfassen – all dies sollte auf der Agenda stehen.
Die Einschätzungen zum Auftragseingang zeigen ebenfalls eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr. Lediglich knapp jeder fünfte Betrieb (19 %) konnte im Schlussquartal seine Auftragszahl steigern, während bei zwei von fünf Betrieben (38 %) die Nachfrage zurückging.
Trotz der insgesamt verhaltenen Lage plant die Mehrheit der Betriebe, ihren Personalbestand zu halten. Rund 80 Prozent wollen ihren Personalbestand konstant halten, während acht Prozent ihn ausbauen möchten. Dagegen wollen nur 20 Prozent der Betriebe in den nächsten Monaten mehr investieren, während rund 60 Prozent in diesem Punkt Konstanz planen.