Kaum Wachstum, deutliche Rückgänge im Bau und Metall
Betriebsstatistik 1. Halbjahr 2025 -
Zum Stichtag 30. Juni 2025 waren 143.748 Betriebe bei den Handwerkskammern in Baden-Württemberg eingetragen. Damit stieg der Bestand im ersten Halbjahr nur minimal um 118 Betriebe (+0,1 Prozent). Während im zulassungsfreien Handwerk Zuwächse zu verzeichnen waren, setzt sich der Negativtrend im zulassungspflichtigen Handwerk fort.
Zulassungspflichtiges Handwerk unter Druck
In der Anlage A (zulassungspflichtige Berufe) sank die Zahl der Betriebe auf 89.642 – ein Minus von 976 Betrieben (-1,1 Prozent) seit Jahresbeginn. Seit 2020 geht der Bestand hier kontinuierlich zurück, und zwar von Jahr zu Jahr stärker.
Ein zentraler Faktor ist die Rückvermeisterung: Rund die Hälfte der aktuellen Rückgänge betrifft jene Berufe, die im Jahr 2020 wieder der Meisterpflicht unterstellt wurden. Hier bleibt das Grundgeschehen schwach– im ersten Halbjahr 2025 gab es nur 124 Zugänge, den Abgängen von 571 Betrieben stand also ein deutlicher Saldoverlust gegenüber. Insgesamt sind in dieser Gruppe noch 11.534 Betriebe aktiv – rund 23 Prozent weniger als Anfang 2020.
Besonders deutlich waren die Verluste bei den Maurern und Betonbauern (-88 Betriebe, Bestand 3.718) sowie im Metallhandwerk (-154 Betriebe, Bestand 6.492). Beide Rückgänge fielen stärker aus als im Vorjahr – ein Indiz für die anhaltende Wirtschaftsschwäche in diesen Bereichen. Auch bei den Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern (-262) und den Raumausstattern (-127) war der Rückgang spürbar.
Ein kleiner Lichtblick: Die Elektrotechniker (+43 Betriebe, Bestand 9.387) und die Kälteanlagenbauer (+17, Bestand 470) legten weiter zu, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Wachstum im zulassungsfreien Handwerk
Das zulassungsfreie Handwerk verzeichnete einen Zuwachs von 1.066 Betrieben (+2,9 Prozent) auf nun 38.383 Betriebe. Besonders stark wuchsen die Gebäudereiniger (+664), Kosmetiker (+249) und Fotografen (+125). Allerdings sind bei diesen Berufen auch die Abgänge hoch – ein Hinweis auf häufige Gründungen in Soloselbstständigkeit oder im Nebenerwerb, die nicht immer dauerhaft bestehen.
Handwerksähnliches Gewerbe leicht im Plus
Im handwerksähnlichen Gewerbe stieg die Zahl der Betriebe geringfügig um 27 (+0,2 Prozent) auf 15.708. Zuwächse gab es vor allem bei Bodenlegern und Kabelverlegern im Hochbau. In der Anlage A-einfache Tätigkeiten waren weiterhin 15 Betriebe eingetragen.