Lehrer werden zu Handwerkern
Berufsorientierung -
Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold ist vom Konzept überzeugt. „Was der Lehrer nicht kennt, lernt der Schüler selten kennen. Eine ergebnisoffene Berufsorientierung ist aber enorm wichtig, um den Jugendlichen alle Möglichkeiten aufzuzeigen, die sich ihnen für ihre berufliche Zukunft bieten. Nur so können sie eine vorurteilsfreie Entscheidung treffen. Häufig kennen Lehrkräfte die Struktur und den Aufbau einer dualen Ausbildung jedoch nicht im Detail. Genau das ändern wir mit den Fortbildungen.“
Ein zentrales Element des Formats ist die praktische Erfahrung: Die Lehrkräfte haben die Möglichkeit, zwei verschiedene Handwerksberufe vor Ort in den Bildungsstätten auszuprobieren. Durch das eigene Erleben sind sie anschließend in der Lage, ihre Schülerinnen und Schüler gezielter und fundierter zu beraten.
Die teilnehmenden Lehrkräfte zeigten sich durchweg begeistert von den Fortbildungen und hoben die praktischen Erfahrungen als besonders wertvoll hervor. Viele gaben an, dass sie durch die Schulungen einen erweiterten Blick auf die Möglichkeiten und Potenziale handwerklicher Berufe gewonnen haben. Außerdem bestand großes Interesse an weiteren Kooperationen zwischen den Schulen und den Handwerkskammern.
Um die Lehrerfortbildungen weiterhin effektiv und flächendeckend anzubieten, plädiert Handwerk BW dafür, sie als festen Bestandteil der Fortbildungsangebote und Lehrerausbildung zu etablieren. Weiter plädiert der Präsident dafür, die nötigen Freiräume in den Schulen zu gewähren, um an einer Fortbildung teilnehmen zu können. Reichhold: „Wir sind davon überzeugt, dass die ergebnisoffene Berufsorientierung mittelfristig ein Schlüssel zur Verbesserung der Fachkräftesituation ist. Deshalb muss sie im Schulsystem gestärkt und der Dialog zwischen Handwerk und Schule weiter intensiviert werden. Die Lehrerfortbildungen sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung – sie sollten daher unbedingt in den kommenden Schuljahren fortgesetzt werden.“