„Mehltau über Deutschland bremst auch Handwerk“
Konjunkturumfrage -
„Die Wirtschaftslage in Deutschland lässt auch das Handwerk mit angezogener Handbremse ins Jahr 2025 gehen. Unsere Betriebe stemmen sich zwar nach Kräften gegen konjunkturelle Unsicherheiten, hohe Energiekosten und eine schwache Baukonjunktur. Die Politik muss aber jetzt endlich und wirklich mal die Weichen für Entlastungen stellen, sonst drohen wir in der Stagnation stecken zu bleiben“, warnt Rainer Reichhold, Präsident von Handwerk BW.
Die wirtschaftliche Stimmung zum Jahresende entsprach weitgehend der des Vorjahres – solide, aber ohne spürbare Aufwärtstendenzen. „Eine so dauerhafte Lethargie in den Konjunkturkurven kennen wir nicht, das steht für den Mehltau, der über unserem Land lieg“, so Reichhold. Auch die Umsatzentwicklung bleibt uneinheitlich: 29 Prozent der Betriebe verzeichneten im vierten Quartal ein Umsatzplus, während 23 Prozent einen Rückgang meldeten. Insgesamt geht das Handwerk für 2024 von einem nominalen Umsatzrückgang von 1,5 Prozent sowie einem leichten Rückgang der Beschäftigung aus.
Besonders herausfordernd bleibt die Lage im Bauhauptgewerbe und in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf. Hier bewerten rund 30 Prozent der Betriebe ihre Aussichten negativ. Hoffnung gibt es hingegen nur im personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe: Hier hielten sich Optimisten und Pessimisten nahezu die Waage. Das ist zumindest ein kleiner Lichtblick beim privaten Konsum.
Die wirtschaftliche Gesamtlage bleibt angespannt, auch wenn erste Signale auf Besserung hindeuten. So haben sich die „Schlechter“-Bewertungen in vielen Gruppen im Vergleich zum Vorjahr verringert. Dennoch bleibt die Belastung durch hohe Steuern und Abgaben sowie bürokratische Hürden eine große Herausforderung. „Unsere Betriebe brauchen dringend Investitionsanreize, um wieder Schwung in die Konjunktur zu bringen. Energiepreise müssen sinken, und auch der Bürokratieabbau ist längst überfällig“, so Reichhold weiter.
„Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist das Handwerk nach wie vor ein Stabilitätsanker in Baden-Württemberg. Doch damit das so bleibt, müssen wir die strukturellen Probleme wie die Sanierung der Infrastruktur, den Abbau bürokratischer Hürden und die Förderung der Digitalisierung entschlossener angehen.“, appelliert Reichhold.
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