Mehr Meister, aber dennoch nicht genug
Wer einen Betrieb übernehmen möchte, hat derzeit als Meister gute Chancen - in den nächsten fünf Jahren stehen rund 23.000 Betriebe zur Übernahme bereit. Der weit überwiegende Teil der Betriebe möchte übergeben. Die Anzahl der nachfolgenden Meister reicht also schon jetzt nicht aus - zumal sich nicht alle Meister selbstständig machen wollen. Gerade in Zeiten gesuchter Fachkräfte finden Meister auch in abhängiger Beschäftigung gute berufliche Chancen.
Am häufigsten wurden Meisterprüfungen im Kfz-Technikerhandwerk (561 Prüfungen), als Elektrotechniker (371) und als Friseur (280) abgelegt. Große Veränderungen im Vorjahresvergleich gab es bei den Elektronikern (+20%) und den Malern und Lackierern (+31%). Bei den Friseuren ging die Zahl der der Prüfungen um 23 Prozent zurück. In der Tendenz gibt es in diesem Beruf schon seit Jahren rückläufige Meisterprüfungen.
Von den 3.222 Prüfungen wurden 567 Frauen von Frauen abgelegt. Das waren gut 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein Teil davon geht auf Nachholeffekte im Friseurhandwerk im letzten Jahr zurück. In den Jahren 2020 und 2019 haben 572 bzw. 594 Frauen eine Meisterprüfung abgelegt. Auffällig ist die starke Häufung in nur wenigen Berufen. 40 Prozent der von Frauen abgelegten Prüfungen kommen aus dem Friseurhandwerk. Jede zweite Prüfung wurde entweder in Friseur- oder im Konditorenhandwerk, dem zweithäufigsten Beruf unter Frauen, abgelegt. Zwei Drittel aller Prüfungen wurden in vier Berufen abgelegt; neben den beiden genannten noch in Hörakustiker- und dem Maßschneiderhandwerk.
Neben den Meisterprüfungen wurden im vergangenen Jahr noch 1.551 Fortbildungsprüfungen bestanden.