Umsatz und Beschäftigung 1. Quartal 2025

Die konjunkturelle Schwäche im zulassungspflichtigen Handwerk in Baden-Württemberg hält weiter an. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, lagen die nominalen Umsätze im ersten Quartal 2025 um 0,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau – bereits das zweite Jahr in Folge mit einem Rückgang zum Jahresbeginn. Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung dürfte es sich sogar um das dritte Quartal mit real rückläufigen Umsätzen handeln.

Trotz der insgesamt negativen Entwicklung zeigen sich erste vorsichtige Anzeichen einer Stabilisierung. Besonders im Bauhauptgewerbe fiel das Minus mit nur 0,4 Prozent vergleichsweise moderat aus. Auch im Ausbaugewerbe gab es Lichtblicke: Während der Gesamtbereich ein Umsatzminus von 2,1 Prozent verzeichnete, fiel der Rückgang in einzelnen Gewerken, etwa bei den Elektrotechnikern und Tischlern, deutlich geringer aus. Bei den Glasern konnten die Umsätze sogar leicht zulegen.

Einen überdurchschnittlichen Rückgang verzeichneten erneut die Handwerke für den gewerblichen Bedarf. Zwar hat sich der Umsatzrückgang von 7,2 Prozent im Vorjahresquartal auf nun 3,8 Prozent halbiert – dennoch bleibt diese Gruppe Schlusslicht in der aktuellen Entwicklung. Besonders betroffen waren hier die feinwerkmechanischen Betriebe, die ein Umsatzminus von 5,8 Prozent hinnehmen mussten.

Auf der positiven Seite stehen das Kraftfahrzeuggewerbe (+2,5 %), das Gesundheitsgewerbe (+2,2 %) und das Dienstleistungsgewerbe (+1 %). Auch das zulassungsfreie Handwerk konnte um 0,6 Prozent zulegen.

Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt bleibt Baden-Württemberg allerdings unterdurchschnittlich: Bundesweit stiegen die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk um 0,4 Prozent, insbesondere durch ein kräftiges Plus von 3,2 Prozent im Bauhauptgewerbe.

Bei der Beschäftigung setzte sich der bereits bekannte Negativtrend fort. Landesweit sank die Zahl der tätigen Personen im Handwerk um 1,3 Prozent – ein Rückgang in gleicher Höhe wie im Vorjahresquartal. Auch hier gab es Unterschiede zwischen den Gewerken: Im Bauhauptgewerbe verlangsamte sich der Rückgang deutlich auf 1,1 Prozent, während bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf ein deutlicher Beschäftigungsverlust von 3,7 Prozent zu verzeichnen war – nach 1,7 Prozent im Vorjahr.

Insgesamt deuten die abgeschwächten Rückgänge bei Umsatz und Beschäftigung in mehreren Bereichen darauf hin, dass sich die Lage im baden-württembergischen Handwerk langsam stabilisieren könnte. Eine echte Trendwende ist zwar noch nicht erreicht, doch eine Bodenbildung scheint in Sicht.

Alle Entwicklungen gibt es beim Statistischen Landesamt unter:https://www.statistik-bw.de/HandwBauwirtsch/Handwerk/hwGWZ-r21.jsp