Verhaltener Jahresabschluss im Handwerk

Umsatz und Beschäftigung -

Ein leichtes Absinken der Beschäftigtenzahl, ein deutlicher Umsatzanstieg, der allerdings in erster Linie der Preisentwicklung zu verdanken war - das Jahr 2022 endete im Landeshandwerk verhalten.

Die Zahl der tätigen Personen sank um 0,8 Prozent auf 808.000 Personen. Das hat HANDWERK BW auf Basis von Daten des Statistischen Landesamts errechnet. Zum Vergleich: Die Zahl der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe insgesamt ist um 0,5 Prozent gestiegen. Die Zahl der offenen Stellen in Handwerksberufen ist im Jahresdurchschnitt um 16 Prozent auf rund 18.000 gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamts verloren im Jahr 2022 im zulassungspflichtigen vor allem die persönlichen Dienstleistungshandwerke (-4,6%) und die Lebensmittelhandwerke (-2,3%) Beschäftigte. Insbesondere ging die Zahl der Beschäftigten bei den Bäckern (-3,2%) und bei den Friseuren (-5,9%) wie in den Vorjahren deutlich zurück. Trotz aller Herausforderungen mit gestiegenen Materialpreisen und höheren Zinsen konnten das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe ihren Personalbestand konstant halten. Installateure und Heizungsbauer konnten ihr Personal sogar leicht ausbauen (+0,6%).

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr kräftig um 8,7 Prozent auf 121 Milliarden Euro. Setzt man allerdings die Preisentwicklung dagegen, wird das Handwerk die erhoffte „schwarze Null“ beim Umsatz nicht erreicht haben.

Laut Angaben des Statistischen Landesamts sind die nominalen Umsätze im zulassungspflichtigen Bauhaupt- und Ausbaugewerbe um gut zehn Prozent gestiegen. Die Steigerung der Baupreise betrug im selben Zeitraum jedoch schon 15 Prozent. Auch im Kfz-Gewerbe dürfte der Preisanstieg bedingt durch die Materialengpässe höher gewesen sein als der Anstieg des nominalen Umsatzes (+4,3%), ebenso im durch die hohen Energiepreise stark gebeutelten Nahrungsmittelhandwerk. Dort stieg der nominale Umsatz um 8,2 Prozent.