Weniger reden, mehr machen
Ein Jahr Grün-Schwarz -
"Die grün-schwarze Koalition war im ersten Jahr nach der Wahl nicht zu beneiden, erst Corona, dann Ukraine, also dauernd Krise. Dennoch darf erwartet werden, dass eine Regierung, zumal mit mehr Personal denn je, trotz Krise ihre Ziele im Koalitionsvertrag mit Nachdruck verfolgt. Und hier fehlt uns bei einigen Themen die Leidenschaft: beim Bürokratieabbau zum Beispiel, weiterhin bei der Digitalisierung und auch der Strategiedialog Bauen und Wohnen lässt weiter auf sich warten. Und es fehlen Antworten auf die vielen Zielkonflikte: Wie gelingt mehr Klimaschutz in Zeiten, in denen das Material dafür fehlt? Wie verändern wir Mobilität, wenn wir zu wenig Alternativen schaffen – Stichwort ÖPNV-Ausbau, Stichwort Ladeinfrastruktur? Wie werden wir bei Rohstoffen unabhängiger vom Ausland, wenn wir gleichzeitig gegen Steinbrüche in der Nachbarschaft demonstrieren? Wie schaffen wir es trotz ungebrochenem Drang an die Hochschulen, die berufliche Bildung genauso zu fördern wie die akademische?
Bei vielen Themen dürften die Koalitionäre festgestellt haben, dass der Teufel oft in komplexen Details liegt.
Hierbei hilft die Expertise der Praktiker, die wissen, wie man Visionen Wirklichkeit werden lassen kann und wo die Fallstricke liegen. Allerdings haben wir nicht den Eindruck, dass dieser Rat immer gewünscht ist und gehört wird, so wurden bei der Umsetzung der Photovoltaik-Pflicht Stellungnahmen aus dem Handwerk weitgehend ignoriert. Wir bieten gerne weiter unsere Expertise in Fachfragen an, weil wir viele Ziele dieser Regierung teilen und die Zusammenarbeit der gesellschaftlichen Gruppen in diesen Zeiten wichtiger denn je ist.“