Die Delegationsreise des HANDWERK BW Ende März nach Berlin stand ganz im Zeichen von Energiewende und Flüchtlingsbewegung. Auf dem Programm standen zwei prall gefüllte Tage Interessenvertretung.
Angesichts aktueller klima- und weltpolitischer Ereignisse sieht sich auch die Politik mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Eines ist sicher: Das Handwerk hat sich in der Vergangenheit als krisenfester Wirtschaftszweig und verlässlicher Partner gezeigt. Mit dieser Botschaft hat sich die diesjährige Delegation des BWHT auf den Weg nach Berlin gemacht.
Auftakt der Reise in der Landesvertretung
Den Auftakt als Gastgeber machte Rudi Hoogvliet, Bevollmächtigter des Landes beim Bund und damit Chef der Landesvertretung in Berlin, gemeinsam mit baden-württembergischen Abgeordneten aus den Ampel-Fraktionen. Nach einer Begrüßung durch den Gastgeber, der zufrieden auf den bisherigen Erfolg der Zukunftsinitiative Handwerk 2025 blickt und eine Fortsetzung versprach, zählte Thomas Bürkle, BWHT-Vize-Präsident, die fundamentalen Themen der Delegationsreise auf: Energiewende, Gleichwertigkeit akademischer und beruflicher Bildung und Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Die Ampel-Fraktionen der Landesgruppen betonten einstimmig, dass auch aktuelle politische Herausforderungen nur gemeinsam mit dem Handwerk bewältigt werden können.
Klimawandel und Digitalisierung
Am nächsten Morgen machte sich die Delegation auf ins Reichstagsgebäude zu Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Bei dem Treffen ging es um die tragende Rolle des Handwerks bei der Energiewende. Ihr Ministerium strebe eine schnelle Senkung der kriegsbedingt stark gestiegenen Energiepreise an, um Betriebe zu entlasten, so Brantner. Beim Klimawandel sehe sie eine unverzichtbare Beteiligung des Handwerks. Denn: Das Handwerk sei schließlich Monday to Friday for future! Diesen Slogan, den ihr BWHT-Hauptgeschäftsführer Peter Haas einmal gesagt hatte, habe sie nicht vergessen. Auch Vertreter der CDU-Bundestagsfraktion aus Baden-Württemberg plädierten in einem Gespräch für mehr Energie- und Versorgungssicherheit im Hinblick auf die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Bei Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, ging es um Digitalisierung im Verkehr, zum Beispiel den Ausbau von E-Mobilität.
Integration von Geflüchteten aus der Ukraine
Ein Höhepunkt des politischen Termin-Marathons war ein Abend in der Parlamentarischen Gesellschaft, Dinnerspeaker dabei Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Er sprach sich vor allem für die schnelle Integration von Geflüchteten aus der Ukraine ins deutsche Sozialsystem - und bestenfalls auch in den Arbeitsmarkt - aus. Das Handwerk habe in vergangenen Krisen schon bewiesen, jederzeit offen für potenzielle Auszubildende und Fachkräfte zu sein. Heil sprach auch das Energiekosten-Entlastungspaket der Bundesregierung an, welches ein erster Schritt in Richtung der Privathaushalte und Betriebe sei, die mit den Preissteigerungen zu kämpfen haben.
Sanierung statt Neubau
In einem abschließenden Termin mit Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sprach die Delegation über die Aufgabe des Handwerks im Bereich der Haussanierung. Im Fokus stand die Frage, wie ältere Häuser sinnvoll auf moderne Standards aufgerüstet werden können, um Abriss und Neubau zu vermeiden.