Beim Parlamentarischen Abend des HANDWERK BW kamen auch in diesem Jahr über 150 Gäste aus Handwerk und Politik zusammen, um sich in lockerem Rahmen über aktuelle Themen auszutauschen.
Traditionell bei der auch als Schlachtfest bekannten Veranstaltung sind Aktionen der Mitgliedsverbände des Handwerkstags. In diesem Jahr präsentierten sich gleich zwei: Der Landesinnungsverband des Fleischerhandwerks sorgte gleich zu Beginn mit Mini-Burgern für einen passenden Empfang der Gäste. Beim Imbiss kamen viele schnell ins Gespräch mit den Auszubildenden und den erfahrenen Fachkräften und erlebten aus erster Hand, mit welcher hohen Qualität auch im Fleischerhandwerk gearbeitet wird. Immer wieder kam auch das Thema Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung zur Sprache, nicht nur im Fleischerhandwerk eine der größten Herausforderungen für Betriebe in dieser Zeit.
Modernste Technik konnten die Gäste beim Landesinnungsverband der Dachdecker erleben und ausprobieren, der sein Dachmobil präsentierte. Dieses kommt beispielsweise auf Berufsbildungsmessen oder Veranstaltungen an Schulen zum Einsatz. Ziel: Nachwuchs werben – mit High-Tech und authentischer Information. Eingesetzt werden Virtual Reality-Anwendungen und ein Drohnenflugsimulator, die eigens für das Mobil entwickelt wurden. Das Dachmobil ist ein Modellprojekt, das im Rahmen der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ gefördert wurde.
Er setze darauf, dass „Handwerk 2025“ auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werde, so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold in seiner Begrüßung. Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit packe die Initiative eines der Top-Themen dieser Zeit an und biete den Betrieben entsprechende Unterstützung. Diese forderte Reichhold anschließend von den Politikern im Saal mit Blick auf den Fachkräftemangel ein. Er mahnte, dass die politischen Ziele in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ohne genügend Handwerker nicht zu erreichen seien. Und hierfür sei ein entscheidender Ansatzpunkt die Stärkung der beruflichen Ausbildung. Nötig sei eine echte Bildungswende mit einer besseren und intensivere Berufsorientierung, an allen Schulen, auch an Gymnasien. Auch die Bildungsstätten des Handwerks müssten zukunftsfähig finanziert werden. Auch das sei eine Aufgabe für den kommenden Landeshaushalt, so Reichhold.
Genügend Redestoff für viele intensive Gespräche, in die sich die Gäste vertieften. Nachdem der Vizepräsident des Landtags, Prof. Wolfgang Reinhart, nicht nur das Buffet eröffnete, sondern das Handwerk auch für seinen großen Beitrag zum Wohlstand der Gesellschaft würdigte. Und zu später Stunde konnten die Gäste dann zumindest trockenen Fußes nach Hause kommen.