Beim "Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg-EU" Ende Oktober tauschten sich HANDWERK BW-Mitglieder als Teil einer Delegation der Südwest-Wirtschaft mit hochrangigen Vertretern der EU-Institutionen über politische Positionen des Mittelstands aus. Ziel: Die Interessen der Handwerksbetriebe auch in Brüssel zu vertreten.
Die Handwerksvertreter machten deutlich: Viele Gesetze, die ihren Ursprung in der Europäischen Union haben, wirken sich nachteilig auf die Handwerksbetriebe im Land aus. Aktuelles Beispiel: die Fülle an neuen Berichtspflichten im Rahmen der Nachhaltigkeit.
Auf der Podiumsdiskussion „Zukunfts-Agenda Mittelstand“ gingen Teilnehmer der Delegation mit der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Hubert Gambs, Stellvertretender Generaldirektor und KMU-Koordinator bei der Generaldirektion GROW der EU-Kommission und dem Europaabgeordneten Andreas Glück in die Diskussion. Reichhold forderte, dass Regelungsdichte und Bürokratielast für Handwerksbetriebe unbedingt zurückgefahren werden müssten. Die Klimaziele der EU müssten über Anreize, nicht immer neue Pflichten erreicht werden – und keinesfalls dürften sie existenzgefährdend für den Mittelstand umgesetzt werden. Gerade das Handwerk als Klimaschutz-Umsetzer vor Ort brauche die richtigen Rahmenbedingungen.
In einem handwerksinternen Forum sprach die Handwerksdelegation außerdem mit Stefan Moser, Abteilungsleiter „Gebäude und Produkte“ der EU-Kommission, über die aktuelle Novellierung der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Besonders im Fokus: die viel diskutierte mögliche Sanierungspflicht für die energetisch schwächsten Gebäude. Auch hier positionierte sich das Handwerk klar und gab der Kommission konkrete Vorschläge für Änderungen mit.
Fotos: Zacarias Garcia