Land streicht bei Digitalisierungsförderung
Mittelstand und Handwerk betroffen -
„Mit dem Wegfall der Zuschussvariante verabschiedet sich das Land faktisch von der Digitalisierungsförderung für das Handwerk. Die bisherige Regelung war unkompliziert, niedrigschwellig und vor allem praxistauglich – genau das, was unsere Betriebe brauchen. Jetzt werden die Hürden höher: aufwändige Darlehensanträge, Tilgungszuschüsse nur bei großen Projekten, verpflichtende Online-Selbsteinschätzungen – das ist kein Fortschritt, sondern Rückschritt und widerspricht zudem jeglichem Anspruch, Bürokratie abzubauen.
Unsere Betriebe haben im Schnitt sechs Mitarbeitende. Sie sind täglich auf der Baustelle, im Betrieb oder beim Kunden – sie haben schlichtweg keine Ressourcen für solche Bürokratiepakete. Wer ernsthaft will, dass das Handwerk digitaler wird, darf die Realität in den Betrieben nicht ignorieren.
Digitalisierung darf sich nicht auf Fördermodelle für Große oder Millionensubventionen für Konzernprojekte beschränken, sondern braucht auch einfache Lösungen für kleine Unternehmen. Statt diese zu fördern, lässt das Land sie jetzt fast über Nacht im Regen stehen. Das kann sich eine Regierung, die den Mittelstand in Plakatkampagnen feiert, nicht leisten. Diese Förderpolitik ist jedenfalls das Gegenteil von „Mega“. Aus unserer Sicht braucht es zwei Dinge: die Wiedereinführung der Zuschussvariante und begleitende Unterstützung, damit sich auch kleinere Betriebe im neuen System zurechtfinden können.“
Der Erhalt und Ausbau der Digitalisierungsprämie ist auch Teil der „26 für 26“-Forderungen des Handwerks zur Landtagswahl 2026 (https://handwerk-bw.de/ltw2026).