Kommunale Wärmebeiräte mit dem Handwerk
Eine enge, zielorientierte und koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure im Wärmesektor ist unerlässlich, um das Ziel der klimaneutralen Wärmeversorgung für Baden-Württemberg zu erreichen. Nur gemeinsam lässt sich die Wärmewende erfolgreich umsetzen. HANDWERK BW hat hierfür das Konzept "Kommunale Wärmebeiräte" ausgearbeitet.
Ein Kommunaler Wärmebeirat dient als Steuerungs- und Planungsinstrument zur Realisierung einer klimaneutralen Wärmeversorgung vor Ort. Das Handwerk nimmt hier eine gleichberechtigte Rolle ein.
Der Wärmebeirat folgt auf die abgeschlossene Kommunale Wärmeplanung und begleitet die Umsetzungsphase der Wärmewende vor Ort.
Es handelt sich dabei um einen interdisziplinären Fachbeirat, der den Gesamtprozess der Wärmewende aus verschiedenen Perspektiven heraus im Blick hat und beratende, hinterfragende und kontrollierende Funktionen übernimmt. Der Wärmebeirat ist ein unabhängiges Gremium, das die wesentlichen Akteure der Wärmewende langfristig zusammenführt und einen kontinuierlichen Informationsfluss in alle Richtungen gewährleistet.
Der Wärmebeirat setzt sich wie folgt zusammen:
- Gemeinde
- Handwerk (örtliche Kreishandwerkerschaft bzw. Innung)
- Wohnungsbauunternehmen
- Betreiber des Energieversorgungsnetzes
- Falls vorhanden: Betreiber des Wärmenetzes
- Weitere örtlich relevante Akteure
Gäste können themenspezifisch dazu geladen und gehört werden.
Es sollen die lokalen und umsetzbaren Potenziale sowie relevante Schritte für die Umsetzung eingeleitet werden. Der Wärmebeirat beschreibt die notwendigen konkreten Umsetzungsschritte und spricht die verantwortlichen Akteure aus der kommunalen Verwaltung, der Kommunalpolitik, der Wärmeversorgung, der Wohnungswirtschaft sowie die Vertreter der Wirtschaft direkt an.
- Austausch über Rahmenbedingungen, Übergangsszenarien, Brückentechnologien, Ressourcen und Zeithorizonte;
- Erörterung und Bewertung der Maßnahmen des Kommunalen Wärmeplans;
- Klärung von Informationsbedarf in Bezug auf Kompetenz- und Personalaufbau sowie akzeptanzsteigernde Maßnahmen in der Bevölkerung;
- Monitoring: Regelmäßige Einsichtnahme und Begleitung der Maßnahmen in den beplanten Gebieten.
- Keine Kosten für die jeweilige Kommune für zusätzliches Personal;
- Enge und regelmäßige Absprachen sowie frühzeitige Weiterbearbeitung des Kommunalen Wärmeplans mit allen beteiligten Akteuren;
- Einflussnahme auf die kommunale Satzung (Wärmesatzung);
- Beratungs- und Entscheidungshilfe für Bürger und Bürgerinnen;
- Langfristig angelegtes Steuerungs- und Planungsinstrument zur Realisierung einer klimaneutralen Wärmeversorgung;
- Vorteil für das Handwerk als Hauptumsetzer der Wärmewende: Kapazitätsplanung und -aufbau.
Als Grundlage des Controllings wird jährlich ein Wärmebericht erstellt, der als Ergebniskontrolle den Umsetzungsstand der Maßnahmen dokumentiert und eine Bewertung bereits durchgeführter Maßnahmen vornimmt. Unter Berücksichtigung der zu erreichende Ziele wird der Maßnahmenplan mit den Handlungsempfehlungen fortgeschrieben. Dies kann auf der Grundlage technischer Neuerungen, finanzieller und fördertechnischer Veränderungen oder neue Gesetzeslagen erfolgen.
Weiterführende Links
- Informationsseite des Umweltministeriums Baden-Württemberg zur Kommunalen Wärmeplanung
- Umweltministerium Baden-Württemberg: FAQs zur Kommunalen Wärmeplanung in Baden-Württemberg
- Handlungsleitfaden zur Kommunalen Wärmeplanung in Baden-Württemberg
- Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg: Informationsseite zur Kommunalen Wärmeplanung in Baden-Württemberg
- Informationsseite des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zur Kommunalen Wärmeplanung
Ansprechpartnerin
Catharina Thiery
Leiterin Nachhaltigkeit und Technologie